Die Mezzosopranistin Marie-Luise Dreßen wurde in Torgau/Sachsen geboren und erhielt zunächst Violinunterricht, bevor sie von 2003-2009 an der Hochschule für Musik und Theater in Leipzig Gesang bei Prof. Elvira Dreßen und Prof. Roland Schubert studierte. In Meisterkursen arbeitete sie mit Christa Ludwig, Brigitte Fassbaender und Franz Grundheber.
Von 2009 bis 2011 war Marie-Luise Dreßen Mitglied des Ensembles des Theaters Gera-Altenburg, wo sie unter anderem als Orlofsky („Die Fledermaus“), Komponist („Ariadne auf Naxos“) , Dejanira („Hercules“), Romeo („I Capuleti e i Montecchi“) und Nele („Ulenspiegel“) zu erleben war. 2010 übernahm sie die Partie der Sieglinde („Die Walküre“) in einer konzertanten Aufführung zum Abschluss der Richard-Wagner-Festtage in Leipzig, 2011 gastierte sie als Octavian an der Oper Malmö.
Von 2011 bis 2016 war Marie-Luise Dreßen Ensemblemitglied am Theater Luzern, wo sie unter anderem als Orlando, Sesto („La clemenza di Tito“), Eliza („My Fair Lady“), Angelina („La cenerentola“), Ruggiero („Alcina“), Komponist („Ariadne auf Naxos“), Mercedes („Carmen“), Nancy („Albert Herring“), Adalgisa („Norma“), Valencienne („Die lustige Witwe“) und Mrs. Lovett („Sweeney Todd“) auftrat. Im Januar 2011 sang sie in einer Uraufführung von Simon Wills‘ „The stolen smells“ im Kampnagel unter der Leitung von Thomas Hengelbrock und mit dem NDR-Sinfonieorchester. 2015 debütierte sie am Theater Basel in der Hölderlin-Produktion von Peter Ruzicka und Vera Nemirova und sang die Hauptrolle der Fausta im Musiktheaterprojekt „Die Stimmen der Frauen vom Fluss“ von Howard Arman unter der Regie von Carlus Padrissa (Fura dels baus). Im Sommer 2017 sang sie die Freia („Das Rheingold“) mit der Beethovenakademie Krakau beim Kulturwaldfestival Blaibach und debütierte im November 2017 am Staatstheater Kassel als Hänsel – welchen sie auch unter der Leitung von Professor Ulf Schirmer mit dem Gewandhausorchester im Dezember 2016 sang. Ab der Saison 2017 bis 2019 war Marie-Luise Dreßen Ensemblemitglied am Staatstheater Kassel. Hier sang sie Bersi in " Andrea Chenier", Rosina im "Barbier von Sevilla", Frau Reich in "Die lustigen Weiber von Windsor", Hänsel, Wellgunde und Sierune im "Ring des Nibelungen", Baba the Turk in " Rakes Progress", Meg Page in "Falstaff" sowie diverse Konzerte unter der Leitung von GMD Francesco Angelico. 2018 debütierte sie an der Bastille in Paris als Blumenmädchen in "Parsifal" unter dem Dirigat von Philippe Jordan.Seit der Saison 19/20 arbeitet Marie-Luise Dreßen freischaffend. Im Sommer 2019 sang sie die 3. Dame in der "Zauberflöte" beim Festival im Steinbruch in St. Magarethen unter der Leitung von Karsten Januschke. Mit dieser Partie war sie auch am Teatro Real in Madrid unter der Leitung von Ivor Bolton im Winter 2020 zu erleben . 2020 sang sie Cherubino in "Le nozze di Figaro", sowie Meg Page in "Falstaff" am Theater Freiburg und wird im Winter 2020/ 21 mit der 3. Dame in der "Zauberflöte" und Rossweisse in der "Walküre" an die Bastille zurückkehren.
Auch auf dem Konzertpodium gastiert Marie-Luise Dreßen regelmäßig als Altsolistin und arbeitet mit den Pianisten Alexander Schmalcz und Eric Schneider. Ihr Debüt beim Kissinger Sommer war im Juli 2017. Im Sommer 2019 wird sie dorthin zurückkehren. Mit dem WDR Chor sang sie die „Misa tango“ von Martin Palmeri unter der Leitung von Mariano Chiaccarini.
Marie-Luise Dreßen erhielt 2010 den Theater-Oscar der Bühnen Altenburg, wurde im Jahr 2012 in Gera zum Theaterpublikumsliebling gewählt und erhielt 2014 den Prix Gala des Theaterclubs Luzern. 2013 wurde sie für ihre Interpretation des Sesto („La clemenza di Tito“) und 2014 für Ruggiero („Alcina“) in der Zeitschrift „Opernwelt“ als „Beste Nachwuchskünstlerin“ nominiert. Am Staatstheater Kassel wurde sie 2019 mit dem Irma-Jansa-Preis ausgezeichnet.